Das kommt mir in die Tüte!

Seit der Pandemie hat der Alkohol-, Medikamenten- und Drogenmissbrauch bei jungen Menschen in Steglitz-Zehlendorf zugenommen.
Die Zielgruppe unserer Projekte sind Jugendliche mit riskantem Alkoholkonsum und Drogenkonsum (sowie bei Bedarf auch deren Angehörige) aus dem Bezirk Steglitz- Zehlendorf. Die schnelle und frühe Intervention bei exzessivem Alkohol- und Drogenkonsum von Kindern und Jugendlichen und die Sensibilisierung für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Suchtmitteln stehen bei dem Projekt im Mittelpunkt.
Eine zentrale Aufgabe wird es sein, den Arbeitseinsatz in die Lebenswelten der Personengruppen zu verlagern, die wir erreichen möchten. Es sollen Kontakte zu solchen Jugendlichen aufgebaut werden, die das etablierte Hilfesystem nicht nutzen, da es in ihren Lebenswelten keine Rolle spielt. Unsere „Tüten“ sollen hierbei eine Türöffner-Funktion haben. Junge Menschen bekommen erste Informationen zu verschiedenen Substanzen und gleichzeitig Gesprächs- und Workshopangebote, an denen sie unverbindlich und auf Wunsch sogar anonym teilnehmen können. Ziel ist es, die Entscheidungs- und Handlungskompetenz bei den Adressat*innen zu stärken, um damit die gesundheitlichen Risiken für sie zu minimieren und eine Verschlechterung ihres Gesundheitszustands zu verhindern.
Die Arbeit besteht im Kern aus zwei Bereichen:

  • Kontaktaufbau und
  • Kontaktaufrechterhaltung

Es ist elementar für die Arbeit, Kontakte zu jungen Menschen herzustellen und aufrecht zu erhalten. Grundlage ist dabei unsere wertschätzende und akzeptierende Haltung in Bezug auf den Suchtmittelkonsum.
Um auf die Gesprächsangebote aufmerksam zu machen, können Jugendliche einen Beutel mit Nettigkeiten aber auch Informationen erhalten.
Im Rahmen einer Frühintervention können sich junge Menschen einen Jutebeutel abholen, in dem sie Überraschungen, aber auch nützliche Dinge sowie Infos zu Beratungs-und Gesprächsangeboten finden. Ziel der Aktion ist es, jungen konsumierenden Menschen die Möglichkeit zu geben, in Gesprächen und bei Workshops über ihre täglichen Herausforderungen, Ängste und auch ihren Konsum zu reflektieren. Diese Gespräche und Angebote sind kostenlos, anonym und unverbindlich.
Durch eine gute Vernetzung und Kooperation im Bezirk können junge konsumierende Menschen verschiedene Angebote in Anspruch nehmen, die zu einer höheren Lebenszufriedenheit und Selbstwirksamkeit führen sollen und somit den Konsum als Problemlöser aus dem Fokus nehmen.